Gute Vorsätze fürs neue Jahr im Einklang mit dem Weiblichen

Eigentlich betrachte ich mich als intelligente Frau mit einem starken Willen. Und dennoch erwische ich mich dabei, dass es mir schwer fällt, gute Vorsätze zu sportlicher Aktivität etc. durchzuziehen (für mich heißt das z. B. morgendliche Sonnengrüße). Etwas ratlos stand ich bislang vor meinem eigenen Scheitern.

Erst neulich ist mir klargeworden, dass dieses Scheitern, etwas durchzuziehen, vielleicht ein ganz natürlicher Prozess ist!

Der Gedanke kam mir, als mir ein guter (männlicher) Freund erzählte, dass er nun seit einigen Wochen täglich Vipassana Meditation macht und dass es ihm richtig gut tut, sich zurückzuziehen, was ihn überrascht hat. Und dann – als er meinen überraschten Ausdruck in meinem Gesicht gesehen hat, weil dieser Mann keine Minute still sitzen kann, hat er noch lapidar hinzugefügt, vielleicht ist das „eine Männersache“. Das hat in mir eine Kaskade von Erkenntnissen ausgelöst.

Moment mal, wenn es eine „Männersache“ ist, eine klare Struktur für eine tägliche Routine zu haben, vielleicht ist es für die eher zyklische weibliche Natur anders? Das ist jetzt nichts bahnbrechend Neues, aber ehrlich gesagt, ich habe diese Verbindung zu meinen scheiternden Neujahrsvorsätzen noch nicht gesehen. Da ist es ganz natürlich, wenn ich nach zwei Wochen morgendlicher Yoga Asanas in meinem Zyklus an einen Punkt komme, an dem es sich einfach nicht gut anfühlt, den Morgen mit körperlicher Aktivität zu starten. Und wenn man dann einmal aus dem Rhythmus gekommen ist, ist es nicht so leicht, nach ein paar Tagen wieder zurück zur Routine zu kommen.

Mit dieser Erkenntnis ausgerüstet, werde ich mir dieses Jahr einen anderen guten Vorsatz wählen: Ich möchte jeden Morgen zehn Minuten dafür reservieren, dass ich in meinen Körper hineinhorche und erspüre, was für sie heute gut ist. Und je nach Zeitpunkt im Zyklus kann das, was daraus folgt, dann ganz unterschiedlich aussehen: tanzen, Yoga, meditieren, sich im Bett zusammenrollen.

Wie wirst du deine zyklische Natur in dem guten Vorsatz fürs neue Jahr unterbringen?